Die verschiedenen Tauchscheine
Nicht jeder Wassersportbegeisterte kann einfach so in der Tauchschule seines Vertrauens eine Taucherflasche ausleihen und ins kühle Nass springen - und das ist auch gut so. Tauchen ist eine Sportart und bedarf wie alle anderen Sportarten ein gewisses Maß an Training zur Vorbereitung.
Um die verschiedenen Grade der Kenntnis zu klassifizieren gibt es international anerkannte Tauchscheine die jeder Sporttaucher mit sich führen muss und ohne welche ein Taucher keine Druckluftflaschen oder sonstige Ausrüstung ausleihen kann.
In der folgenden Auflistung ist kurz beschrieben welcher Tauchschein für bestimmte Anwendungsgebiete notwendig ist und was durch den jeweiligen Tauchschein erlaubt ist.
Discover Scuba Diving
Erste Erfahrungen
Du möchtest selbst in die Faszination Tauchen einsteigen, hast aber bisher noch gar keine Erfahrung gemacht. Ob es für dich das Richtige ist, weißt du noch nicht und deshalb ist dir der erste Tauchschein, der Open Water Diver, noch zu viel.
Das Discover Scuba Diving Programm ist dabei genau das, was du suchst. Hier lernst du, wie man unter Wasser atmet. Damit du nicht direkt ins offene Meer dafür gehen musst, bieten die meisten Tauchschulen und Tauchshops dieses Programm im begrenzten Freiwasser oder im Pool an.
Erste Inhalte für einen offiziellen Tauchschein
Du lernst bei diesem Programm, welches kein Taucherzertifikat beinhaltet, zusätzlich einiges Wissenswertes über die Tauchausrüstung und deren konkrete Verwendung im Flachwasser. Manche Tauchschulen bieten beim Discover Scuba Diving Programm einen zusätzlichen Freiwassertauchgang unter Leitung eines Tauchprofis an. Dieser kann dir für einen späteren Open Water Diver angerechnet werden, falls du dich nach dem Kurs für das Sporttauchen entscheidest.
Tauchausrüstung
Schon beim Discover Scuba Diving Programm benötigst du die gesamte Grundtauchausrüstung die du auch später für die Tauchscheine benötigen wirst. Neben der Maske, den Flossen und dem Schnorchel wirst du bereits auch ein Tauchjacket, eine Tauchflasche mit Atemregler verwenden und du wirst mit unterschiedlichen Instrumenten zur Tiefenmessung vertraut gemacht. Sollte das Freiwasser in dem du möglicherweise deinen ersten Tauchgang machen wirst, noch zu kalt sein, trägst du mit Sicherheit auch einen kompletten Neoprenanzug.
Tauchen führt zu Partnerschaften
Der Open Water Diver berechtigt den Besitzer, mit anderen Partnern tauchen zu gehen die mindestens dieses Level erreicht haben. Sollte aber ein Besitzer des Open Water Diver eine längere Tauchpause gemacht haben, ist es zu empfehlen einen weiteren Taucher mit Erfahrung als Tauchpartner auf den Tauchgang mitzunehmen.
Ein vertrauter Tauchpartner mit angemessenem Ausbildungs- und Erfahrungsstand ist ein wichtiger Bestandteil der die Durchführung eines sicheren Tauchgang möglich macht.
Spätestens beim Buddy-Check lernen sich die Tauchpartner gegenseitig kennen, falls sie sich noch nicht vorher gekannt haben. Doch das wichtigste beim gegenseitigen Überprüfen ist das Kennenlernen der Ausrüstung des Tauchpartners was im Zweifelsfall unter Wasser Leben retten kann.
Wer übernimmt die Gruppenführung
Spätestens beim Briefing vor dem Tauchgang steht fest wer unter Wasser die Gruppe führen wird. Im Briefing werden die letzten Fakten besprochen die während des Tauchgangs nicht per Handzeichen übermittelt werden können.
Dabei geht es vor allem um Angaben zum Tauchplatz, besondere Bedingungen, die Gruppeneinteilung sowie Tauchgangdaten wie die Tauchtiefe oder die maximale Tauchzeit.
Aufgrund dieser verschiedenen aber auch wichtigen Informationen ist es zwingend notwendig das der Taucher bzw. die Taucherin die über die beste Ortskenntnisse verfügt auch die Gruppenführung übernimmt.
Das nächste Level, der Advanced Open Water Diver schult dich in den Bereichen der Gruppenführung, der Orientierung und Navigation. Du wirst aber auch die gesundheitlichen unverzichtbaren Kompetenzen der Herz - Lungen - Wiederbelebung kennenlernen. Als Advanced Open Water Diver bist du befähigt ganze Gruppen zu führen und einen Tauchgang vorzubereiten, zu planen und zu berechnen. Ebenfalls obliegt dir die Durchführung des Briefings und natürlich auch des Debriefings.
Verantwortung übernehmen
Gruppen zu führen heißt auch immer automatisch Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung für die einzelnen Gruppenmitglieder, aber auch für den Tauchgang, den ihr in dieser Gruppe gemeinsam erleben wollt. Dabei ist es vor allem beim Tauchen nicht ungewöhnlich, dass ein Gruppenmitglied über ähnliches Wissen und vielleicht sogar mehr Erfahrung verfügt aber aus bestimmten Gründen trotzdem nicht die Gruppenführung übernimmt. Durch das Selbstbewusstsein welches du dir schon durch die absolvierten Tauchgänge angeeignet hast, meisterst du diese Aufgabe problemlos.
Ortskenntnis
Auch wenn in der Tauchgruppe die du durch den nächsten Tauchgang führen sollst ein weitaus erfahrener Taucher dabei ist, entscheidet immer die Ortskenntnis darüber, wer die Verantwortung übernehmen soll. Auch wenn der Teilnehmer schon unzählige Tauchgänge hinter sich hat, wenn er das Gewässer nicht kennt bringt ihm die Erfahrung in anderen Gewässern wenig und das Gruppenerlebnis wäre deutlich eingeschränkt.
Als Dive Leader übernimmt man nicht nur Verantwortung, sondern in besonderem Maß eine Führungsrolle. Führungspersonen werden nur dann akzeptiert, wenn sie ihre Vorbildfunktion glaubhaft vorleben.
Als Schnorchler, Neueinsteiger oder auch Absolvent des Discover Scuba Diving Programms konnten Sie möglicherweise in Begleitung eines Tauchlehrers tauchen. Die darauf folgende Stufe des begleiteten Tauchens gab Ihnen bereits die Möglichkeit, unter optimalen Rahmenbedingungen auch mit sehr erfahrenen Tauchern unvergessliche Erlebnisse zu sammeln. Seit dem Erreichen des Levels "Selbstständiger Taucher" konnten Sie mit gleich gut ausgebildeten Tauchpartnern neue Entdeckungen machen. der letzte Schritt ist nun die Qualifikation zum Tauchgruppenleiter.
Voraussetzungen
Um in die Ausbildung zum Dive Leader einsteigen zu können müssen Sie einige Voraussetzungen erfüllen:
- Mindestalter 18 Jahre
- Advanced Open Water Diver oder CMAS** oder Vergleichbares mit mindestens 65 Tauchgängen und Nachweis von Orientierung und Gruppenführung
- Nachweis Nachttauchen
- Nachweis Tauchsicherheit und Rettung
- Ärztliches Gesundheitszeugnis (bis 40 Jahre alle 2 - 3 Jahre und ab 40 Jahre jedes Jahr zu absolvierern)
Fitness
Als angehender Dive Leader ist nicht nur ein gewisses Maß an Taucherfahrung notwendig. Um eine Vorbildfunktion zu übernehmen spielt die eigene Fitness eine, nicht unerhebliche, Rolle. Dabei zählt nicht nur die körperliche Fitness, auch die geistige Fitness darf nicht vernachlässigt werden.
Um entsprechend fit zu sein ist es empfehlenswert eine Ausdauersportart wie Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Walken in einer gewissen Regelmäßigkeit auszuüben. Zwei bis dreimal pro Woche sollten Sie über rund 45 Minuten ihre Ausdauer trainieren.